2. Semester Erfahrung

2. Semester und immer noch nicht schlauer

Ich weiß nicht, was ich vorm Studium gehofft habe. Vielleicht noch vor dem 2. Semester. Vielleicht, dass es doch leichter würde, mich einzufinden. Ich liebe Jura. Thematisch, in seiner Stringenz und Logik. Aber wenn mir jemand gesagt hätte, ich (als Sprach-Fetischist und, Sorry für die Vulgarität, als überzeugte Korinthenkackerin) würde mich derart schwer mit Gutachtenstil und Aufbau tun, hätte ich das für überzogen gehalten. Jetzt habe ich mir privat einen Klausurenkurs gebucht. – Übrigens eine üble Marktlücke. Jeder Klausurenkurs, der sich online finden lässt, bereitet Examenskandidaten vor. Keiner nimmt sich der Anfänger an. An der Uni wird nur die Theorie gelehrt, die nun wirklich nicht schwer ist. Aber dann den Stift ansetzen (Ja, ich schreibe per Hand, nutze IPad und Nebo zur Schrifterkennung und Umwandlung in Text) und strukturiert den Aufbau gestalten? Ich habe mich noch nie so schwer getan mit dem Schreiben. 

Und während ich jetzt das Gefühl habe, dass sich die Arbeit auftürmt, auf der einen Seite das, was ich nachholen muss, auf der anderen Seite das, was ich neu lernen soll, habe ich das dringende Bedürfnis, einfach mal eine Woche lang den Kopf in den Sand zu stecken und gar nichts zu denken oder zu tun. Zwischen dem Zustand und mir steht allerdings immer das schlechte Gewissen, das mich aus dem Bett an den Schreibtisch treibt. 

Entspannung, das heißt dieser Tage: Podcast von Prof. Dr. Lorenz auf die Ohren oder Prof. Dr. Kudlich oder eine andere Vorlesung nach Wahl und „Malen nach Zahlen“ (ja, ernsthaft. Unkreativ aber entspannend). 

Aber die Stimmungen wechseln. Dank des Abis via SGD weiß ich: die schlechten Tage gehören dazu. 

Und jetzt, wie schon während meiner Zeit bei der SGD: ein Blog und das Teilen der Erfahrung des Fernstudiums.

Ich bin jetzt 42, eigentlich viel zu spät für ein Studium. Und dann Jura. Wer schafft das schon in Regelstudienzeit? Der Blog soll von allem ein bisschen enthalten und lebt deshalb auch von Rückmeldungen. Erfahrungsberichte, hilfreiche Lektüren, Links und Tools. Vorlesungen, die die Fernuni ja nur wenige anbietet. (Und mal ehrlich: die Mentoriate gleichen das nicht wirklich aus). Und auch ein Blick zurück aufs erste Semester, soweit ich dazu komme. 

Im August geht es in die Hausarbeiten- und Klausurenphase. Druckerpapier in Massen und Toner sind gekauft. Die Nerven schon kurz vorher auf Entnervung gepolt. 

Euch allen, die ihr mitleidet, mitstudiert und vielleicht in Zukunft mal hier reinlest: viel Durchhaltevermögen.

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