Es war wohl das Modul, das ich am meisten gefürchtet habe. Ich war einmal Fan der „Anstalt“ und erinnere mich, wie Max Uthoff von seinem abgebrochenen Jurastudium berichtete. Verwaltungsrecht, so meinte er, sei wirklich am furchtbarsten gewesen. Und nach all meinen Erfahrungen mit Behörden glaubte ich das sofort. „Lieber die Straßenverkehrsordnung als Verwaltungsrecht“ meinte ich immer spaßeshalber.
Nun habe ich dieses Semester Verwaltungsrecht belegt. Und was soll ich sagen? Bis auf Kommunalrecht (Monty Python lässt grüßen. Bei „oberste Landesbehörde, Landesoberbehörde und obere Landesbehörde“ dachte ich sofort an „Volksfront von Judäa – judäische Volksfront“) ist es nicht die spannendste Materie, aber sicherlich nicht die furchtbarste. Nun gut, Verwaltungsrecht BT wartet noch. Und damit mehr Kommunalrecht. Aber bisher ist alles OK.
Nicht OK ist der Irrsinn, dass die EA für Verwaltungsrecht Mitte November fällig ist. Ernsthaft? Nach gut einem Monat soll ich Klausurreif sein und dann die restlichen 5 Monate nur Wissen aufrechterhalten? Der einzig denkbare Grund für diesen Unfug ist die Langsamkeit, mit der die Fernuni die EAs bearbeitet. Aber dann sollte man die EAs weglassen und den Leuten einfach selber überlassen, ob sie in die Prüfung gehen. Wer, wie eine liege Kommilitonin dann noch 2 Module hat, in denen er im November die EAs machen soll, der wundert sich. 2 Module schon nach gute einem Monat klausurreif haben? Wie soll das eigentlich genau gehen? (Meine Erfahrung und nach Berichten anderer Mitleidender: Viele schummeln, schreiben von alten EAs ab, lassen sich helfen, einige freundliche Mentoren geben grob die Lösungen vor – Wie soll das auch sonst gehen? Ich erinnere mich an externes Rechnungswesen: Ich hätte die EAs nicht lösen können, hatte aber ein Mentoriat, in dem wir Hilfestellung hatten. Dank dieses Mentoriats gab es die Zulassung zur Klausur, in der ich 78 Punkte geholt habe. Eine Klausurzulassung hätte ich vorher dennoch nicht erhalten, denn klausurreif war ich erst ca. 1 Monat vor Klausur).
Schlimmer sind die zwei WiWi-Module. In der vergangenen Woche waren die ersten Mentoriate. Herr Schumacher ist ein Engel und internes Rechnungswesen scheint machbar. Aber I und F? Oh weh, wie soll ich das jemals verstehen?
Ergebnisse der Klausuren sind auch noch nicht raus. Aber gut, wer an der Fernuni ist weiß, dass frühestens nach 2 Monaten Ergebnisse zu erwarten sind.
Und wie versprochen: Wir hatten nun die zweite Woche des Reps (Hemmer in Bielefeld). Der Kurs ist selbst für mich im dritten Semester bisher gut und hilfreich. Wir fangen ja vorne an, BGB AT. Das ist feine Wiederholung und schon jetzt merke ich, wie sehr Vorlesungen und Rücksprachen mit Professoren fehlen. Gerade als Fernstudent ist das Rep doch wirklich eine Erleichterung, bekommt man doch eine Art Vorlesung, kleine Sortierungen, Tipps und Hilfestellungen u.ä. Es ist natürlich Mehraufwand. Und zeitlich leider nicht kompatibel mit denen, die nebenbei arbeiten gehen müssen. Aber wer kann, der sollte sich das leisten. Denn ob man im 3. Semester das Rep zahlt (Autsch, tut das meinen Geldbeutel weh) oder erst kurz vorher: Hemmer bietet an, dass man einmal zahlt und dann beliebig lange und oft nutzen kann.
Das Motivationstief und die Depressionen letzte Woche waren schlimm. Schön ist jedoch, dass man auch Kommilitonen kennenlernt, denen es ähnlich geht. So macht man sich gegenseitig Mut, wenn mal keine Lust mehr da ist.