Wie startet man an der Fernuni ins vierte Semester? Also in den Prozess tatsächlich zusammenhängenden Lernens?
Antwort: spät!
Das Semester hat bisher beinahe ausschließlich daraus bestanden, EAs zu lösen. 2 x EM Grundlagen (1 x Multiple Choice steht noch aus), 2 x ZPO (die zweite derart hart ins Sachenrecht, dass ich das letzte Semester vertiefen durfte), 2 x Handels- und Gesellschaftsrecht (auch hier steht noch eine aus, über der ich gerade sitze).
Lernt man dabei nicht auch?
Extrem bedingt. Zumindest für mein Gefühl. Man hat vor den EA keine Zeit, sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen, man kennt keine Zusammenhänge, keine Meinungsstreitigkeiten, keine Herleitungen.
Man bearbeitet punktuell Problemfelder, bereits am Semesteranfang auf Klausurniveau, ohne wirklich Ahnung zu haben. Wer sich nicht in Gruppenarbeit zusammentut, sich bezahlte Helfer zur Gliederungserstellung nicht leisten kann oder will oder Kommilitonen im höheren Semester hat, die dann (wenn auch genervt) mal aushelfen, der verplempert hier viel, viel Zeit. Das Wesen der EA als „Leistungstest“ ist jedenfalls fragwürdig. Was soll man leisten ohne Zeit zum Lernen? Und wenn man gelernt hat, kommen keine EA mehr. die drei Monate vor der Klausur sind EA frei. Vielleicht ist das eine Form universitären Humors.
In dieser Woche dürfte EA 3 für Handelsrecht fertig werden. Ohne viel Ahnung vom gesamten Feld, da Lektüre bis zur EA kaum möglich ist, einfach mal die GmbH & Co. KG in all ihren Facetten beleuchten. Ein Traum.
Danach dann endlich Skripte, Lehrbücher und das Gefühl, umfassend und im Kontext Wissen zu erweitern. Falllösungen, wenn die Grundlagen sitzen.
Könnte nicht bitte ein freundlicher und verständiger Mensch diese EA-Problematik mal in Angriff nehmen? Grundsätzlich ist gegen EAs nichts einzuwenden, wenn sie denn so gegen Mitte des Semesters und nicht in den ersten Wochen kämen. Wer soll denn ernsthaft nach 1-2 Monaten in 3-4 Modulen zeitgleich Klausuren auf Altklausurniveau lösen können?
Ich hoffe, ihr schafft euer Pensum nach euren Vorstellungen 🙂
